Hallo Freunde!

Ich bin die Haben, 20 Jahre alt, komme aus MÖRFELDEN-Walldorf (bei Frankfurt a. M.) und werde fast 1 Jahr in Bogotá/Kolumbien verbringen. Untergebracht bin ich in einer Gastfamilie und ich arbeite als Freiwillige in einem Kindergarten "Gota de Leche".

Scheint als wirds n abgefahrener Trip!
Bleibt dran und verfolgt meinen Blog, weil ich werd das Gefühl nicht los, dass ihr hier noch spannende Dinge zu sehen und lesen bekommt!

Montag, 16. Januar 2012

Fundación Gota de Leche - Mein Projekt. Meine Arbeit.


Irgendwie beeindruckend. Ich verschob, knapp 5 Monate lang, den Bericht ueber meine Arbeit auf Morgen! Heute konnte ich mich endlich, wider meinen Willen, ueberreden diesen Text zu tippen.
Wie fange ich an? Mir gefaellt es immernoch sehr gut hier. Meine Gastfamilie ist suuuper freundlich, an dieser Stelle, ich habe vor knapp 3 Monaten die Gastfamilie gewechselt, darueber werde ich auch nochmal berichten, irgendwann, und auch mit meinem Projekt bin sehr zufrieden. Ich arbeite jeden Tag von morgens 8 Uhr bis nachmittags um 5 Uhr in einem Kindergarten mit Kindern aus sozialschwachen Familien, im Zentrum von Bogotá. Das Zetrum ist besonders bekannt fuer die "Zona Tolerancia",  drei Strassen weiter befindet sich der Kindergarten, in dem ich arbeite. Nur an diesem Ort, in dieser Zone, wird Prostitution, Schwarzhandel etc. toleriert, wie der Name schon sagt. Aus diesem Grunde, wurde vor rund 92 Jahren der Kindergarten gegruendet, fuer die Kinder der Prostituierten. 
Mir und Anna (eine weitere deutsche Freiwillige) faellt es ab und an schwer da zu arbeiten, weil wir nicht ausgebildet dafuer sind, keinerlei Fachwissen besitzen und uns keiner auf die Problematik des Elendviertels und die vielen Probleme der Kinder vorbereitet hat. Trotz der Schwierigkeiten arbeiten wir sehr gerne mit den Kindern.
Mittlerweile sind wir auch schon Buenos Amigos, die Kiddis und ich. Ich habe ein sehr gutes Verhaeltnis zu den Kindern meiner Gruppe (27Kinder; 3-4Jahre alt), so gut, dass sie mir die Probleme ihres Elternhauses anvertrauen und munter erzaehlen. Ich hoffe meine Amigos werden mir verzeihen, dass ich deren Geheimnisse weitererzaehle, aber anders koennt ihr euch gar nicht vorstellen, welch ein schweres Leben sie fuehren. Sie erzaehlen mir, dass sie von den Eltern geschlagen werden, dass sie zuschauen koennen, wie die Eltern, wenn es ueberhaupt die Eltern sind, Geschlechtsverkehr haben, dass deren Geschwister gestorben sind und und und. 
Nach dem Mittagessen ist Schlafenszeit (Siesta) angesagt und es gibt durchaus auch Kleinkinder, 3 bis 4 Jahre alt, die sich waehrend der Siesta selbstbefriedigen. - Was macht man, in solchen Situationen? Was sagt man dem Kind? Wenn es das ist, was die Eltern dem Kind beibringen, wie sagt man dem Kind dann, dass es falsch ist? Denn was die Eltern machen ist ja immer richtig! 
Es ist sehr schwer damit umzugehen, weil derartige Probleme mir immer, Gott sei Dank, verschont geblieben sind. Jedesmal stehe ich vor einer Herrausforderung, wenn ich mit solchen Dingen konfrontiert werde. Mit meinem Menschenverstand komme ich da sicherlich nicht weiter, weil ich zu europaeisch denke. Wuerde ich auf mein Herz hoeren und demnach handeln, dann muesste ich alle Kinder adoptieren und mit nach Moerftown nehmen.
Es ist nie sehr leicht und ich spreche sehr oft mit meinen Gasteltern darueber und wir versuchen das ein wenig zu analysieren und sind staendig vergeblich auf der Suche nach einem Loesungsansatz. Es muss eine Loesung geben, auch wenn ich sie noch nicht weiss.
Ich mag die Kinder jetzt schon seeeeeehr gern. Es waere so schoen sie in 10 Jahren wieder zu sehen. 
Es macht unheimlich viel Spass mit ihnen zu spielen, quatschen und rum zu albern. Es macht Spass den Tag mit ihnen zu verbringen. Denn letztendlich sind das auch nur Kinder. Einfach nur Kinder.

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